Foto: Thomas Herrmann Photography, Stuttgart

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018

Wohnhäuser „Christian-Morgenstern-Straße“

Wiesbaden

Foto: Thomas Herrmann Photography, Stuttgart

Wohnhäuser „Christian-Morgenstern-Straße“

Wiesbaden
Projekt
Wohnhäuser Christian-Morgenstern-Straße
Architekt
Christ.Christ. associated architects GmbH, Wiesbaden
Bauherr
GWW Wiesbadener Wohnbaugesellschaft mbH, Wiesbaden

Das freistehende Einfamilienhaus gilt nach wie vor als die attraktivste Wohnform in Deutschland. Doch führt die damit verbundene Zersiedelung zu einer starken Verkehrsbelastung, hohen Infrastrukturproblemen und zur weiteren Zerstörung der Naturlandschaft. Daher ist die qualitätsvolle Verdichtung eine zentrale Strategie, um die durch die Zersiedelung entstehenden Nachteile zu korrigieren. Ziel war es, Wohngebäude zu errichten, welche eine hohe Dichte aufweisen, aber die Wohnqualität des Einfamilienhauses mit Garten und Garage nicht verlieren. Bei den verwirklichten Wohngebäuden handelt es sich um den Neubau von zwei identischen Mehrfamilienhäusern mit jeweils acht Wohnungen. Durch die offene Parkgarage im Erdgeschoss scheinen die Wohnungen über der Erdoberfläche zu schweben und sind abgehoben von der angrenzenden Straße. Im ersten Obergeschoss befinden sich Bungalow-Wohnungen und im zweiten Obergeschoss und im Dachgeschoss Maisonette-Wohnungen. Alle Wohnungen haben große vorgelagerte Dachgärten und Dachterrassen, die mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt sind.

www.christ-christ.cc

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2013-2018 – Johann-Wilhelm-Lehr-Plakette

Jury 2018
  • Christoph Bodenbach, Journalist / BDA a.o., Wiesbaden
  • Alexandra  Bub, Architektin BDA, Hamburg
  • Christian Nasedy, Architekt BDA, Darmstadt, Vorsitzender BDA Darmstadt
  • Prof. Michael Schanné, Architekt BDA, Kaiserslautern
  • Julian Andreas Schoyerer, Architekt BDA, Mainz

Juryurteil

Die Architekten entwickeln einen Gebäudetyp, der Geschosswohnungsbau mit Eigenschaften eines Einfamilienhauses kombiniert und zeigt, wie Parkplätze geschickt in eine Wohnanlage integriert werden können. In einem lang gestreckten Riegel sind die Erschließungskerne sowie die Privaträume der verschiedenen Wohnungstypen integriert. Auf der Ostseite werden, leicht im Gelände abgesenkt, die Parkflächen angeordnet und mit einem Wohnplateau überdeckt. Auf diesem Plateau befinden sich die Aufenthaltsräume der Wohnungen. Diese sind so angeordnet, dass von Einblicken geschützte Patios und Freiflächen mit Blick auf die weiten Felder im Osten entstehen. Die massiven Brüstungen wirken als Sicht- und Schallschutz vor der stark befahrenen Straße, die unmittelbar am Grundstück vorbeiführt, sowie gegenüber den Freiflächen der anderen Wohneinheiten. Aus der Abtreppung der Volumen auf dem abschüssigen Gelände entsteht ein attraktives geometrisches Spiel. Die Wohnanlage ist in vielfacher Hinsicht gut durchdacht und punktet mit zahlreichen Qualitäten, die durch geschickte Anordnung der Funktionsbereiche erreicht werden.