Schauer + Volhard Architekten BDA, Darmstadt

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Ateliers und Werkstätten

Darmstadt

Schauer + Volhard Architekten BDA, Darmstadt

Ateliers und Werkstätten

Darmstadt
Projekt
Ateliers und Werkstätten
Architekt
Schauer + Volhard Architekten BDA, Darmstadt
Bauherr
Vera Röhm, Darmstadt

Projektbeschreibung

In einem Ensemble von sechs leerstehenden Fabrikhallen und einem ergänzenden Neubau wurden Ateliers, Werkstätten und Ausstellungsflächen eingerichtet. Das Ziel war, die gewachsene Struktur mit ihrer Industriearchitektur aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert trotz des sehr schlechten Zustands der Bausubstanz zu erhalten. Maßvolle Eingriffe sollten die Bauten für die neuen Inhalte nutzbar machen und Ergänzungen in heutiger Architektursprache sie zu einem neuen Ganzen vervollständigen.

Ein schlanker Neubau und eine 3,50 Meter hohe Ziegelmauer bilden zwei mit einer Durchfahrt verbundene Höfe. Hier entsteht, abgegrenzt zur heterogenen Umgebung, eine stille Oase für die Kunst mit reizvollen Sichtbeziehungen zwischen Innen- und Außenräumen. Um das umfangreiche Raumprogramm unterbringen zu können, wurden in die bestehende Kubatur hochbelastbare Decken aus Stahlträgern und Massiv-Holzelementen eingefügt. Zahlreiche neue Öffnungen im Dach gewährleisten optimale Lichtverhältnisse.

Bei der Planung standen Nachhaltigkeit und Flexibilität im Vordergrund. Durch separate Technik und Erschließung sowie die Anordnung von Sanitärräumen und Teeküchen in mehreren Bereichen können unterschiedlich große Einheiten gebildet werden. Die Außenhaut der bestehenden Gebäude wurde energetisch verbessert durch Wände mit Kerndämmung und Innenschale, Dachflächen aus hochgedämmten Holzkastenelementen und Dämmung der Estrichflächen gegen das Erdreich. Die Fenster aus sehr schmalen Stahlprofilen im Bestand wurden handwerklich rekonstruiert. Der Neubau führt die Ziegelarchitektur mit Stahlskelett, Kalksandstein-Ausmauerung, Kerndämmung und Klinkervorsatzschale fort. Für den Ausbau wurden charakteristische Elemente entwickelt, die sich – je nach Situation leicht variiert – wiederholen.

 

Juryurteil

Die Arbeit stellt einen hervorragenden Beitrag zu den Themen „Umbau eines Industriegebäudes“ und „Nachhaltigkeit“ dar und zeigt zudem sehr grundsätzlich auf, wie Alt und Neu gelungen miteinander verbunden werden können. Gelobt werden die unaufdringliche Fügung neuer Elemente in den bestehenden Kontext sowie die vorbildliche Durcharbeitung der Details in ihrer Materialität und in ihren Oberflächen. Positiv fällt auch die gekonnte Einbindung der Bauten in ihre Umgebung und die Gestaltung des Außenraumes auf.

 

 

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette