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Nominierungen Architekturpreis Nike 2019

30. Januar 2019

Der BDA Hessen nominiert insgesamt sieben Bauten für den BDA-Architekturpreis „Nike“ und „Klassik-Nike“  

Alle drei Jahre lobt der Bund Deutscher Architekten BDA bundesweit den Architekturpreis „Nike“ für Architekten und Bauherren wegweisender Projekte aus, die die Baukultur in Deutschland nachhaltig prägen. Er wurde 2019 zum fünften Mal ausgelobt. Eine Jury aus nationalen und internationalen Juroren ermittelt aus den eingereichten Nominierungen aller BDA-Landesverbände eine „Große Nike“ und jeweils eine „Nike“ in insgesamt sechs Kategorien für Bauten der letzten zehn Jahre sowie eine „Klassik-Nike“ für ein Bauwerk, das nach 1945 errichtet wurde, sich in drei Jahrzehnten der Nutzung bewährt hat und noch immer als vorbildlich gelten kann.

Die Auszeichnung richtet sich gleichermaßen an die Architekten und die Bauherren. Sie steht gleichberechtigt neben dem Großen BDA-Preis, der das Lebenswerk eines Architekten auszeichnet, sowie dem BDA-Kritikerpreis, mit dem eine verdiente Person oder eine besondere Leistung auf dem Gebiet der Architekturkritik geehrt werden.

Der Bund Deutscher Architekten BDA im Lande Hessen hat für den Architekturpreis „Nike“ fünf Bauten nominiert. Sie wurden von einer vom Landesvorstand des BDA Hessen eingesetzten Jury ausgewählt. Insgesamt standen für die Nike-Nominierungen 48 und für die Klassik-Nike 10 Gebäude oder Gebäude-Ensembles zur Auswahl.

Foto: Eibe Soennecken
Foto: Eibe Soennecken
e+ kita Marburg / opus Architekten BDA, Darmstadt

 

Foto: Markus Ebener
Foto: Markus Ebener
Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte, Frankfurt am Main / Staab Architekten GmbH, Berlin

 

Foto: Christoph Kraneburg
Foto: Christoph Kraneburg
Evangelische Akademie Frankfurt, Römer 9 / Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt am Main

 

Foto: HGEsch, Hennef
Foto: HGEsch, Hennef
Merck Innovation Center, Darmstadt / Henn GmbH, München
Foto: Thomas Ott
Foto: Thomas Ott
Verwaltungsgebäude mit Werkstatt und Magazinhalle, Raunheim / pauly + fichter planungsgesellschaft mbH, Neu-Isenburg

Für die Preiskategorie „Klassik-Nike“ nominierte die Jury folgende zwei Bauten:

  • Olivetti Verwaltungs- und Ausbildungszentrum, Frankfurt am Main / Egon Eiermann, 1972
  • Landeszentralbank Hessen, Frankfurt am Main / Architektengemeinschaft Jourdan, Müller, Albrecht PAS und Berghof, Landes, Rang, 1988

Die von 1979 bis 1988 errichtete Landeszentralbank im Bahnhofsviertel leistet Stadtreparatur, sie hat für die Menschen gleichermaßen angenehme Stadträume wie Arbeitswelten geschaffen. Das große Volumen – der viergeschossige Baukörper misst 70 mal 120 Meter – ist in der Länge mit einer mittigen, von einem Zylindersegment überwölbten Galerie zu beiden Seiten in einer kammartigen Struktur gegliedert. So konnten überschaubare innerbetriebliche Funktionsabläufe gewährleistet werden. Die durch die Struktur geschaffenen Höfe sind zur Niddastraße hin eingeschossig geschlossen, sie erzeugen so einen klaren Straßenraum, gleichzeitig ragt das Grün der Höfe in den Straßenraum hinein. Umgekehrt bilden diese Höfe zu beiden Seiten der zentralen Mittelachse ein wichtiges Element für humane Arbeitsplätze. Das Gebäude gilt als eines der besten aus dem Büro von Jochem Jourdan und Bernard Müller, eines, das die profunde Kenntnis der Geschichte als eine Quelle für gute Architektur nachweist, ohne dabei mit pädagogischem Eifer aufzutreten. Das Gebäude wird mit der Nominierung als herausragendes Beispiel der Postmoderne gewürdigt.

Das einmalige Ensemble der Deutschen Olivetti GmbH im Frankfurter Stadtteil Niederrad, setzt mit seinen großartig konstruierten Türmen ein weitaus sichtbares Zeichen der Eleganz und der Zukunftshoffnung seiner Zeit. 1972 – nach dem Tod des Architekten – bezogen, gehört es neben der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu den besten Arbeiten Eiermanns. Trotz der zeittypischen Funktionstrennung bilden die Teile des Ensembles eine Einheit dank einer einheitlichen architektonischen Sprache, die den filigranen, hellen Stahlgittern mit Sonnenschutzelementen, die sich über die dunklen Fassaden ziehen und ihnen ihre charakteristische Eleganz und Tiefe verleihen. Im Gesamten ergibt sich ein Bild der späten Nachkriegsarchitektur einer hoch entwickelten und verfeinerten Formensprache, die eine heute nur noch selten erreichte Leichtigkeit vermittelt. Das Ensemble ist zudem Ausdruck einer ungewöhnlichen Unternehmenskultur – in jedem Land hat Olivetti für seine wichtigen Gebäude wichtige Architekten dieses Landes beauftragt. 1995 bis 2000 wurde das Ensemble im Sinne der Originalgestaltung saniert und danach unter Denkmalschutz gestellt.

Anfragen zu Bildmaterial bitte per E-Mail.

Weitere Informationen
BDA im Lande Hessen e. V.
Braubachstraße 10/12
60311 Frankfurt am Main
Tel: 069.28 31 56
Fax: 069.28 91 18

 

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