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Zum Tode von Hanswalter (Hanno) Siepmann (1929-2012)

15. August 2012

Ein Nachruf von Franz Josef Hamm

Der BDA Hessen trauert um Hanno Siepmann, Architekt BDA (Wiesbaden). Am 4. August 2012 verstarb in Wiesbaden, nur drei Wochen nach seinem 83. Geburtstag, unser Kollege Hanno Siepmann. 

Am 16. Juli 1929 in Gahlen bei Dinslaken geboren, besuchte er dort und in Opladen die Schulen, ging dann 1950 zum Studium der Architektur an die TH Aachen, wo er 1956 sein Diplom erhielt. Er zog noch im gleichen Jahr in die Schweiz nach Glarus, wo er im Zweigbüro des Zürcher Architekten Jakob Zweifel (1921-2010) arbeitete, der mit Werner Frey, Franz Füeg und Jaques Schader die Zürcher Gruppe bildete, damals die einflussreichste Gruppe der Schweizer Nachkriegsarchitektur.

HannoSiepmann
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Hanno Siepmann (1929-2012)

1958 ging er nach Wiesbaden, wo er im Büro von Rainer Schell (1917-2000) sich nicht nur mit Architektur, sondern auch mit Möbelbau beschäftigte. 1962 machte er sich in Wiesbaden selbständig und nahm sofort an zahlreichen Wettbewerben teil, aus denen auch seine ersten größeren Aufträge kamen. Er bearbeitete das ganze Feld der Architektur, baute Schulen, Kirchen, Gemeindezentren, Kindergärten, Verwaltungsbauten und Wohnhäuser.

Noch seine letzten großen Aufträge, das Telekom-Haus in Wiesbaden und die Akademie für Tonkunst in Darmstadt, waren Wettbewerbserfolge, die er in Zusammenarbeit mit Franz Josef Gallon errang. Mit den Kollegen Marx und Wilms sanierte und erweiterte er die Integrierte Gesamtschule in der Kastellstraße in Wiesbaden.

Er engagierte sich nicht nur für die Architektur sondern auch für die Architekten. Schon 1965 in den BDA aufgenommen, war er in verschiedenen Gremien aktiv, nicht zuletzt mehrere Jahre als Vorsitzender der BDA-Gruppe Wiesbaden. Auch in der Architektenkammer Hessen war er in unterschiedlichen Funktionen tätig.

Als Kollege und Freund war er absolut zuverlässig, wenn der Umgang mit ihm auch nicht immer einfach war. Doch wenn eine Sache einmal beschlossen war, stand er voll dafür ein.

Neben der Architektur pflegte er die Kammermusik, die er als geschätzter Bratschist ausübte, dazu war er ein leidenschaftlicher Aquarellmaler. Neben seinen Bauten werden diese starkfarbigen Aquarelle noch lange von dem begabten Architekten und Künstler zeugen.

Seine Familie, seine Freunde und Kollegen, und viele, die ihm auf verschiedenen Ebenen begegneten, trauern um ihn.

Franz Josef Hamm